Liebe Leserin, lieber Leser,
erinnern Sie sich noch an den Tag Ihrer Volljährigkeit? Vielleicht haben Sie ihm entgegen gefiebert mit dem Gedanken: Endlich kann ich machen, was ICH will?
Dass die Volljährigkeit auch Verantwortung in vielerlei Hinsicht uns Selbstständigkeit bedeutet, blendet man erst einmal aus.
Auf eigenen Füßen stehen können die meisten Volljährigen noch nicht, weil sie noch zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen.
Aber eines Tages ist es dann soweit. Schafft man es alleine?
Wie gut, wenn man Eltern hat, die einen auf die Selbstständigkeit vorbereitet haben und wenn es nötig ist, unterstützen.
Himmelfahrt kommt mir ein wenig vor wie der Tag der Volljährigkeit. Jesus verabschiedet sich, die Jünger müssen jetzt alleine klarkommen.
Ob ihnen zunächst ein wenig ängstlich, unsicher zu Mute war? Unsicher, ob sie das Werk Jesu fortsetzen können, ob sie genügend Kraft dafür haben – was mag ihnen durch den Kopf gegangen sein?
Es ist vielleicht etwas weit hergeholt, aber mir fällt zu Himmelfahrt auch ein, dass Jesus seinen Jüngern zutraut, in alle Welt zu gehen und die gute Nachricht von Gott zu verkünden. Hätte meine Mutter immer gekocht, hätte ich keinen Grund gesehen es zu lernen.
Aber sie hat es mir zugetraut und das war Ansporn, es selber zu versuchen.
Gewiss, Beispiele hinken, aber Zutrauen stärkt die Motivation zum Selbermachen, auch wenn Fehler und Misserfolge nicht ausbleiben.
Die Jünger haben das auch in ihrem Leben als Apostel erfahren. Aber sie haben nicht aufgegeben.
Auch als Mensch über 18 kann ich mich auf meine Eltern verlassen.
Die Jünger konnten sich auf die Zusage Jesu verlassen:
Ihr werdet die Kraft bekommen, die ihr braucht und auch wenn ihr mich sehr, bin doch immer bei euch.
Mit dieser Zusage hat Jesus seine Jünger sozusagen ins Leben entlassen.
Ich wünsche uns, dass uns diese Zusage „Ich bei euch“ Mut für unser Leben schenkt, nicht nur in diesen besonderen Zeiten.
Ihre Dorothe Müller