Das Wort zum Tag

Liebe Leserin,
lieber Leser!

Es ist ein kalter Montag in einer U-Bahn Station in Washington, D.C. Viele Menschen sind auf dem Weg zur Arbeit und ein Geigenspieler macht Straßenmusik. Eigentlich ein ganz normaler Morgen. Doch wer genau hinhört erkennt, dass das Stück, das der Musiker spielt, ein so bekanntes wie schwieriges von Johann Sebastian Bach ist. Und wer genau hinsieht erkennt auch, dass die Geige eine Stradivari und der Straßenmusiker der weltberühmte Violinist Joshua Bell ist. In der Dreiviertelstunde, die Joshua Bell spielt erkennt niemand ihn oder die Besonderheit seiner Musik.

Als ich zum ersten Mal von diesem Experiment gehört und auf YouTube gesehen habe, habe ich mich gefragt: „Hätte ich bemerkt, wie einzigartig diese Musik ist oder wäre ich auch vorbei gelaufen?“ Ich glaube,in so einer Situation hängt viel davon ab, ob wir überhaupt damit rechnen, Schönes zu entdecken. 

Hätte einer der vorbei Laufenden gewusst, dass in dieser Woche ein Profigeiger dort spielt, er hätte ihn bestimmt erkannt.

Auch Gott setzt uns in unserer Welt immer wieder wunderbare Dinge vor die Nase. Dinge von Wert, voller Schönheit und Einzigartigkeit. Manchmal drängen sich diese Dinge nicht auf, sondern sind erst bei genauem hinschauen zu erkennen.

Lassen Sie uns doch wieder mehr damit rechnen, dass Gott uns im Alltag mit Außergewöhnlichen beschenkt, zum Beispiel mit ganz besonderer Musik von einem Straßenmusiker.

Ihr und Euer Daniel Groß