Liebe Leserinnen, lieber Leser,
In der letzten Woche erzählte mir mein Sohn fasziniert eine biblische Geschichte, die er im Kindergarten gehört hatte. Natürlich kannte ich das Ende schon. Das habe ich ihm aber nicht verraten.
Später dachte ich arüber nach und ein wenig erinnerte mich das an meine Recherche nach neuen Büchern, wenn ich vorher Rezensionen lese.
Achtung Spoilerwarnung! Das steht oft an Beginn von Texten, wenn es um den Inhalt von einem neuen Film oder einem neuen Buch geht.
Spoilerwarnung bedeutet soviel wie: Achtung, hier werden wichtige Handlungen oder sogar das Ende des Films oder Buchs verraten.
Spoilerwarnung – bei diesem Begriff musste ich, als mein Sohn mir die biblische Geschichte erzählte, auch an die Bibel denken. Ist es nicht manchmal schade, dass wir bei den allermeisten Geschichten schon vorher wissen, wie sie ausgehen?
Stellen Sie sich vor, wie wir mitfiebern würden, wenn wir nicht wüssten, dass Jesus den Jünger Petrus festhält, als der auf dem Wasser zu Jesus läuft und plötzlich zu sinken beginnt.
Wir würden gespannt mitverfolgen, wie ein Mann namens Abraham alles hinter sich lässt und in eine ungewisse Zukunft aufbricht.
Weder Petrus noch Abraham wussten, wie ihr Leben weitergeht. Sie konnten nicht drei Seiten weiter blättern und ihre Geschichte zu Ende lesen. Petrus hatte sicher riesige Angst und Abraham vor lauter Ungewissheit eine Menge schlafloser Nächte.
Wenn ich mir das bewusst mache, sind mir diese biblischen Helden viel näher. Weil diese Spannung viel mehr der in meinem eigenen Leben entspricht. Da weiß ich ja auch nicht, wie bestimmte Dinge ausgehen. Gerade jetzt in diesen Zeiten der Pandemie. Vielleicht können Petrus‘ Mut und Abrahams Vertrauen uns gerade deshalb motivieren, auch in unseren Herausforderungen und in unseren Entscheidungen, in unserem Leben und Glauben mutig und vertrauensvoll zu sein.
Bleiben Sie behütet.
Ihr und Euer Daniel Groß