Das Wort zum Tag

Liebe Leserin,
lieber Leser!

Es gibt Dinge, die gelten immer. Sie gelten während der Pandemie, sie sind auch vorher und nachher gültig. So zum Beispiel das universale Prinzip der Nächstenliebe, das jede Kultur kennt und ehrt. Bei uns ist der Satz Jesu überall bekannt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Und von ihm ist auch die so genannte Goldene Regel überliefert, mit der er selbst schon aufgewachsen war. Sie ist bei uns sogar in ein Sprichwort gegossen worden: 

Was Du nicht willst, das man dir tu,
das füg auch keinem anderen zu. 

In diesen Zeiten der Begegnungsarmut, der Einsamkeit und – für viele – der Traurigkeit ist die Nächstenliebe besonders wichtig. Sie äußert sich so, dass man trotz der Schwierigkeiten Kontakt hält, dass man sich hilft, wo es geht, dass man sich einfach freundlich begegnet. Ein nettes Gespräch kann Ängste nehmen und Lächeln schenken. Aber manche scheinen dazu einfach nicht fähig zu sein. Meine Hoffnung ist, dass die Liebe sich schon einen Weg in manch verhärtetes Herz bohren wird. Diese Gedanken habe ich heute Mittag in einige Verse gegossen. Vielleicht sprechen Sie auch zu Ihnen.

Herzliche und liebevolle Grüße

Ihr und Euer Tom Damm

Die Liebe klopft an deine Tür 
und möchte gern herein. 
Du fühlst dich nicht bereit dafür 
und fragst: Was willst du denn bei mir?
Ich hab mein Herz doch hart gemacht 
und soviel Zeit damit verbracht, 
manch Vorurteil zu pflegen. 
Und nun soll ich mich regen?

Was geht mich denn mein Nachbar an?
Ich lasse keinen an mich ran.
Ich bin mir selbst genüge.
Das sind groteske Züge, 
so denkt die Liebe und bleibst stehn,
ich werde nicht vorüber gehn. 
Ich klopfe wieder an.
Ich schnapp mir diesen Mann. 

Und wenn ich mit ihm fertig bin,
dann hat sein Leben wieder Sinn 
und er kann wieder lachen.
Ich mach gern solche Sachen.
Die Liebe klopft an deine Tür 
und möchte gern herein. 
Und irgendwann denkst du bei dir:
Nun komm, so soll es sein.