Liebe Leserin,
lieber Leser!
Das zweite Osterfest ist vorbei, wieder ohne „richtige“ Gottesdienste.
Ich frage mich manchmal, ob wir uns daran gewöhnen, unsere kirchlichen Festtage ohne „ richtige“ Gottesdienste zu begehen und dass kirchliches Leben nur noch virtuell stattfindet statt echter, menschlicher Begegnung.
Wir alle merken, wie sehr uns in diesen Tagen die Nähe zu anderen Menschen fehlt, die Ungezwungenheit im Umgang miteinander. Das Osterlachen bleibt uns im Hals stecken, Zweifel stellen sich ein.
Wie tröstlich, dass ich ich nicht meiner Zweifel schämen muss, denn schon die Jünger hatten ihre Zweifel, glauben den Frauen nicht, die mit der Osterbotschaft kamen. Und der ungläubige Thomas ist ja sprichwörtlich geworden. Und trotz aller Zweifel und Ängste konnten die ersten Zeuginnen und Zeugen der Auferstehung weitermachen. Ohne sie gäbe es uns als Christinnen und Christen nicht.
Das ist die Botschaft: Es nicht alles vorbei. Es geht weiter, anders als vielleicht gedacht oder gewünscht, aber es ist nicht zu Ende.
Ich wünsche uns allen, dass wir diese Hoffnung nicht aufgeben.
Dazu brauchen wir Gottes Segen.
Wenn der Weg unter meinen Füßen schwankt,
Uwe Seidel
reichst du mir deine Hand und hältst mich fest.
Wenn ich keinen Boden mehr unter den Füßen spüre,
stellst du mich auf festen Grund.
Die Erde sich auftut, um mich zu verschlingen,
umgibst du mich mit deiner Liebe.
So bleie bei uns mit deinem Segen für Leib und Leben.
So bleibe bei uns mit deiner Kraft für Geist und Sinn.
So bleibe bei uns mit deiner Liebe auf allen unseren Wegen.
Bleibe bei uns Herr, mit deinem Segen.
Ihre Dorothe Müller