Mit zwei kleinen Kindern, vor allem mit dem Kleinsten der gerade etwas über ein Jahr alt ist, bekommt man naturgemäß wenig Schlaf. Tagsüber dann Familie, Beruf und Ehrenamt unter einen Hut zu bekommen zehrt schon manches Mal an einem. So passiert es nach einer Nacht, die wieder kurz und zerstückelt war, dass man morgen gerädert aufsteht und ins Bad geht.
Und morgens vor dem Badezimmerspiegel werden wir dann schlagartig ehrlich. Da sieht man die Schleifspuren der Tage und der Jahre, die Sorgenfalten, die kurzen Nächte, die grauen Haare und die Altersflecken.
Da schaut man sich pur entgegen und was man da sieht, das gefällt einem nicht immer. Was also tun? Eincremen, schminken, verstecken, weg färben, weg sehen? Oder die eigene Einstellung hinter der Fassade ansehen?
Ich mach Ihnen mal einen Vorschlag dazu. Kleben Sie doch einen kleinen Aufkleber an ihren Spiegel und schreiben Sie darauf einen Vers aus einem Psalm.
Gott, ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin
Psalm 139, 14
Und dann lesen Sie sich – ungeschminkt wie sie sind – diesen Aufkleber einmal vor: „Gott, ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin.“
Und das genügt womöglich schon, um ein kleines Wunder zu erleben. Beim Lächeln liften sich die Falten fast von alleine und sie bekommen eine Ahnung davon, wie viele Entfaltungsmöglichkeiten heute wieder in Ihnen stecken.
Trotz dünnerem oder grauem Haar, trotz Falten und Runzeln. Machen Sie sich bewusst: ich bin doch gemeint und nicht nur meine Fassade. Staunen statt Jammern – das wäre auch eine Möglichkeit, mit sich selbst umzugehen.
Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin.
Ihr und Euer Daniel Groß