Das Wort zum Tag

Liebe Leserin,
lieber Leser!

Ist es denn wahr? Hat die Politik vorgestern wirklich vier weitere Wochen Lockdown angekündigt? Bei solchen Nachrichten und allem Verständnis für die Maßnahmen, die vernünftig und weitsichtig sind, zieht in viele Seelen eine Schwere ein, eine Art coronabedingte Winterdepression. Und zur sozialen Distanz, die uns zunehmend zu schaffen macht, kommt das extreme Winterwetter, das uns noch mehr an Haus und Hof bindet. Meine Kinder haben ihre hochbetagten Großeltern nun ein Jahr lang nicht mehr gesehen. Das ist eine familiäre Katastrophe, zumal in diese Zeit Krankenhausaufenthalte, Beziehungsveränderungen und viele Entwicklungsschritte gefallen sind. Und so könnte ich noch weitermachen mit dem, was mir Menschen an Schwerem erzählen in Telefongesprächen, Begegnungen in der Stadt und an der Tür und in den sozialen Medien. Es geht uns nicht gut als einzelne und als Gesellschaft. 

Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal…“, diese wundervolle alte Luthersprache kommt mir in den Sinn. Das berühmteste Gedicht der Welt, der 23. Psalm, drängt sich mir geradezu auf. Denn das ist es. Wir gehen allesamt zur Zeit durch ein dunkles Tal. Und dieses Tal zieht sich, wir sind jetzt schon so lange darin unterwegs über Stock und Stein. Manche sind gefallen und haben sich Blessuren zugezogen. Andere scheinen noch ganz munter zu sein. 

Ich wünsche mir, ich wünsche Euch und Ihnen in diesen Tagen Kraft und Mut für den letzten Wegabschnitt durch die Finsternis. Und Vertrauen in Gott, unseren unsichtbaren Begleiter, der uns seinen Schutz anbietet; das Vertrauen, das der Psalmbeter in diesem vierten Vers des Psalms formuliert, herbeiruft und für sich in Anspruch nimmt. Tun wir das doch auch:

„Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück. Denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.“ 

Psalm 23, 4

Wenn sie mögen, lassen Sie die nachfolgende Psalmübertragung auf sich wirken und nehmen den Trost in Anspruch, der darin steckt. 

Ihr und Euer Tom Damm

Mit einem Lächeln geh ich durch den Tag.
Du bist die Sonne, die mir Wärme gibt.
Du bist der gute Hirte, der mich liebt
und dessen Hand ich heut zu spürn vermag. 

Mit einem Lächeln geh ich in die Nacht.
Auch wenn im Traum so mancher Alb mich quält,
selbst wenn ein Todesschatten auf mich fällt,
bist du der Hüter, der über mich wacht.

Mit einem Lächeln geh ich in den Morgen.
Denn hab ich Hunger, deckst du mir den Tisch.
Fehlt’s mir an Glauben, teilst du Brot und Fisch.
Ich bin ganz ruhig, du wirst für mich sorgen.