Das Wort zum Tag

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber jetzt in dieser Zeit krame ich viel Rum.
Neulich fiel mir beim Kramen ein Büchlein mit dem Titel
“ Das Leben ist schön“ in die Hände.
Gerade in Coronazeiten ist das schon ein herausfordernder Titel. Und wenn dann das Wetter auch noch schlecht ist …
Beim Durchblättern bin ich bei dem folgenden Ausspruch hängengeblieben:

DIE FENSTER ÖFFNEN,
FRISCHE LUFT HEREINLASSEN,
TIEF DURCHATMEN.
SEI OFFEN FÜR DAS,
WAS DER TAG MITSICHBRINGT.

Lüften sollen wir ja, gemeint ist hier aber nicht nur die frische Luft im Zimmer, sondern auch im übertragenen Sinne in unserem Kopf.
Offen sein für das, was der Tag mitsichbringt? Wahrscheinlich doch wieder viele Coronameldungen, Impfchaos und so weiter.
Das sind alles Dinge, die uns nicht erbauen, sie ziehen uns eher runter, machen Angst.
Offen sein?

Da stehe ich beim Metzger in der Warteschlange und komme mit einem fremden Menschen ins Gespräch und wir haben Spaß. Das tut gut und die Wartezeit ist gar nicht mehr nervig.
Vielleicht fallen Ihnen ja noch mehr Beispiele ein.

Offen sein, neugierig sein, gespannt sein auf Neues, z.B. auf andere Möglichkeiten, wie wir als Gemeinde weiter in Kontakt bleiben können trotz Corona, wie ich Menschen neu und anders begegne, obwohl wir uns schon lange kennen.
Wenn ich nur schwere und düstere Gedanken im Kopf habe, dann kann ich nicht offen sein für den Tag. Natürlich machen wir uns Sorgen in diesen Zeiten, es wäre komisch, wenn nicht.
Und nicht immer gibt es für uns ein gutes Ende.

Ein Morgenlied aus dem Gesangbuch ist mir da manchmal ein Trost.

Er weckt mich alle Morgen,
er weckt mir selbst das Ohr.
Gott hält sich nicht verborgen,
führt mir den Tag empor,
dass ich mit seinem Worte begrüß das neue Licht.
Schon an der Dämmerung Pforte ist er mir nah und spricht.

„Er weckt mich alle Morgen“ von Jochen Klepper (EG 452)

Bleiben Sie behütet und offen für das, was der Tag bringt.

Ihre Dorothe Müller