Das Wort zum Tag

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“

Lukas 6,36 – Jahreslosung 2021

Liebe Leserin, Lieber Leser,

Erinnern Sie sich noch an die Wünsche, die Sie zum neuen Jahr erhalten oder selbst ausgesprochen haben? Gesundheit, Zuversicht, Zufriedenheit, das Ende der Corona-Pandemie… . Gute Wünsche tun gut. Hat Ihnen jemand auch Barmherzigkeit gewünscht, vielleicht sogar die Barmherzigkeit Gottes?

Barmherzigkeit ist in altes Wort, das sich auch außerhalb der Bibel findet, etwa beim griechischen Schriftsteller Homer. Man kann es auch mit Erbarmen und Mitleid übersetzen.  

Barmherzigkeit, ein Wort, das im Alltag nur noch wenig verwendet wird, und eine Haltung, die nur noch wenig praktiziert und gelebt wird.

Schade, denn Barmherzigkeit täte uns und täte unserer Gesellschaft gut. 

Es wird geschimpft über Fehler und Versäumnisse anderer. Man denkt nur noch an sich und schert sich nicht um die Not des anderen. Man ist mitunter auch unbarmherzig mit sich selbst, kann sich selbst nicht verzeihen und legt Maßstäbe an das eigene Leben, die nicht zu erfüllen sind.

Barmherzigkeit wird durch das ähnlich klingende Wort Warmherzigkeit noch deutlicher. Gott als unser Vater hat für uns ein warmes Herz der innigen Liebe, selbst dann, wenn wir ihm die kalte Schulter zeigen. Seine Barm- und Warmherzigkeit, seine Liebe lässt uns leben. 

Unser Leben erfüllt sich vollends dann, wenn auch wir unseren Nächsten und allen Menschen mit Warm-/Barmherzigkeit und tätiger Nächstenliebe begegnen. So lebte es Jesus, und in der Beispielgeschichte vom barmherzigen Samariter erklärt er es uns ganz praktisch.

Auch wenn Barmherzigkeit mitunter schwer einzuüben und zu praktizieren ist – versuchen wir es. Ich wünsche Ihnen und mir dazu viel Erfolg!

Ihr und Euer
Achim Dreessen

Barmherzig

Wie oft höre ich:
Im Leben wird dir nichts geschenkt.
Du musst selbst für dich sorgen.
Aber ich sehne mich danach,
nichts beweisen zu müssen,
sondern einfach zu sein.

Und dann höre ich deine Worte:
Es ist Platz für dich bei mir.
Nah an meinem Herzen.
Wer auch immer du bist.
Was auch immer gewesen ist.

Wie oft höre ich:
Es ist deine Schuld.
Wie konntest du nur!
Hilflos stehe ich dann vor mir selbst.
Ich sehe, wie zerbrochen ist,
was einmal gut war.

Und dann höre ich deine Worte:
Es ist Platz für dich bei mir.
Nah an meinem Herzen.
Wer auch immer du bist.
Was auch immer gewesen ist.

Barmherziger Gott,
deine Zuneigung öffnet mein Herz.
Was ich bei dir finde,
will ich selbst leben:
Barmherzigkeit! 

Cornelius Kuttler