„Drei Männer im Schnee“ – an diesen humorvollen Roman von Erich Kästner musste ich denken, als ich die drei schon ziemlich geschrumpften Schneefiguren sah, die Nasen“ schon zu Füßen.
Nichts bleibt eben, wie es ist. Nichts ist von Dauer, nur Corona, so kommt es sicher nicht nur mir vor.
Und wenn die Nachrichten stimmen, dann wird sich der Lockdown vermutlich noch verschärfen.
Nichts bleibt für immer.
Was geschieht mit den Gruppen und Kreisen, den Chöre, den Kirchengemeinden, sollte Corona irgendwann einmal vorbei sein. Wird es sie noch geben oder ist weg, was einmal weg war?
Das ist eine düstere Vorstellung. Wird nicht die Lust aufs Weitermachen trotz der Krise ausgebremst?
„Wo bleibt das Positive?“, so wurde einmal ein Autor gefragt, ich weiß nicht mehr in welchem Zusammenhang.
Wo bleibt das Positive? Für mich sind das in diesem Tagen die Psalmen, die die Existenzängste, die Verzweiflung, den Zweifel und das Unverständnis über was auch immer widerspiegeln. Darin kann ich mich wiederfinden.
Es ist tröstlich, dass die Verfasserinnen und Verfasser der Texte in manchen Psalmen Gott zornig anschreien, ihn anklagen, sich über ihn aufregen.
Aber, und das ist das Spannende, die Texte enden nicht mit den negativen Aussagen.
Die Menschen wissen sich trotz allem immer in Gottes Hand geborgen.
Dennoch bleibe ich stets an dir, denn du hältst mich bei meiner rechten Hand.
Es lohnt sich, diese alten Texte mal wieder zu lesen, auch wenn nicht alle Stellen auf den ersten Blick verständlich sind. Es gibt auch Psalmenübertragungen, die vielleicht für uns heute leichter zu lesen sind.
Und tut es uns nicht gut zu wissen:
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.
Bleiben Sie behütet.
Ihre Dorothe Müller