Das Wort zum Tag

Liebe Leserinnen und liebe Leser!

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

2. TImotheus 1,7

Dieser Bibelvers von Paulus begegnet mir häufig, wenn ich meinen großen Sohn zu Bett bringe. Es handelt sich um seinen Taufspruch, der hübsch gestaltet von seinem Paten neben seinem Bett hängt. 

Das Leben prägt uns.
Erfahrungen begleiten uns.
Gerade in diesen Tagen spüren wir das sehr deutlich.
Schweres zeichnet uns wieder einmal. 
Schweres wird uns auch die kommenden Monate noch zeichnen.
Haltungen stellen sich ein.
Haltungen formen uns neu.
Und ich frage mich, was ist die Grundhaltung unseres Lebens?

Paulus erinnert Timotheus mit diesem Vers an den Anfang seines Dienstes. Damals hatte er ihm die Hände aufgelegt und ihn gesegnet, denn Gott hatte ihn berufen.

Das gilt es nun zu leben, selbst dann, wenn der Wind einmal kräftig von vorne bläst. Gottes Berufung gilt auch,  wenn sich Furcht und Angst breit machen, oder wenn Situationen unser Leben belasten.

Gottes Berufung gilt, denn Gott lebt in uns.
Gottes Kraft, Gottes Liebe und Gottes Besonnenheit stärken uns. So bekommen wir Halt, damals und heute.

Die jüdische Schriftstellerin Rose Ausländer, die Angst und Schrecken in der NS-Zeit erlebt hat, beginnt ein Gedicht mit den Worten: 

Wirf deine Angst in die Luft.

Da trotzt eine der Furcht mit einer fast schon spielerischen Leichtigkeit. 

„Wirf deine Angst in die Luft“ – ich finde, das passt gut zu meinem heutigen Wort zum Tag. 

Paulus behauptet sich ja auch ganz selbstbewusst gegen den „Geist der Furcht“: 

Ihr seid darin doch gar nicht gefangen, 
ihr seid euren Ängsten doch gar nicht ausgeliefert! 
Ihr seid frei, 
ihr habt Gottes Geist und Kraft.

Dieser Zuspruch lässt mich wieder freier atmen, das macht, dass ich einen ersten Schritt heraus treten kann – auch aus meiner Angst heraustreten kann.  

„Wirf deine Angst in die Luft!“ Es gibt keinen Grund zu verzagen! Um es mit den noch nachklingenden weihnachtlichen Worten zu sagen:

Fürchte dich nicht!

Ihr und Euer Daniel Groß