Das Wort zum Tag

Montag, 25.  Mai 2020

Das Wort zum Tag

Wann ist denn endlich dieser ganze Coronakram vorbei?
Langsam reicht’s mir! Die Politiker verschaukeln uns nur!
So oder ähnlich äußern sich viele Menschen zur Zeit.
Und wenn man dann auch noch die abenteuerlichsten Verschwörungstheorien hört, wer denn die ganze Krise in die Welt gesetzt habe, da könnte man schier verzweifeln und sich nur noch die Bettdecke über den Kopf ziehen.
Ich kann gut nachvollziehen, dass Menschen Angst vor der Zukunft haben.

Von der schwedischen Schriftstellerin Selma Lagerlöf stammt eine Aussage, die, wie ich finde, sehr passend ist:
Man sollte nicht ängstlich fragen: Was wird und kann noch kommen?
Sondern sagen:
Ich bin gespannt, was Gott jetzt noch mit mir vorhat.
Wir sind es gewohnt, Pläne zu machen, oft weit im Voraus.

Das ist in den meisten Bereichen unseres Lebens nötig.
Aber seit dem Beginn der Coronakrise haben wir erlebt und erleben vielleicht noch, dass sich viele Pläne zerschlagen haben, große Sportereignisse genauso wie private Familienfeiern.

Wir von der Frauenhilfe haben den Kuchenverkauf zu Gunsten der Diakonie für dieses Jahr abgesagt, auch unser Frühlingsfest fand nicht statt.
Kleinigkeiten angesichts der schlimmen Nachrichten, gewiss, aber traurig für die Organisatorinnen.
Viele Menschen mögen wegen zerschlagener Pläne resigniert haben oder denken ängstlich an die Zukunft. Kein Wunder, wenn durch Corona Arbeitsplätze verloren gehen und die Wirtschaft insgesamt Einbußen erleidet.

Selma Lagerlöf fordert uns, nicht ängstlich an die Zukunft zu denken, sondern gespannt fragen, was Gott jetzt noch mit uns vorhat.
Nicht ängstlich gespannt, sondern neugierig gespannt.
Wer Neugier gespannt ist, hat nicht resigniert, bleibt nicht stehen, macht weiter.
Ich wünsche uns allen das Gottvertrauen von Selma Lagerlöf, dass wir neugierig und gespannt auf jeden neuen Tag sind.

„Gott gab uns Hände, damit wir handeln.
Er gab uns Fuesse, dass wir fest stehen.
Gott will mit uns die Erde verwandeln, wir können neu ins Leben gehn.
Gott will mit uns die Erde verwandeln, wir können neu ins Leben gehn.“

Ihre Dorothe Müller