Freitag, 24. April 2020
Liebe Leserin, lieber Leser!
Wie lange noch?
Wie lange wollen die Entscheiderinnen und Entscheider uns noch im Lockdown halten, im Abstand voneinander, in der Einsamkeit?
Ich merke, dass meine Geduld auch Grenzen hat.
Bei aller Einsicht.
Ganz kleine Lockerungen haben sie gestern beschlossen.
Das kommt dem Einzelhandel zugute.
Ich bin auch froh, dass für die Schülerinnen und Schüler,
die sich auf Prüfungen vorbereiten und kurz vor dem Abschluss stehen,
nun eine Lösung gefunden wird.
Und für die Familien mit kleinen Kindern.
Die Eltern müssen manchmal wie Tierbändiger sein,
denn Kinder müssen doch laufen und raufen und spielen dürfen.
Aber für uns jenseits der 50? Jenseits der 70?
Wie lange noch…?!
So hat vor langer Zeit einer gebetet.
Ein Mann, nimmt man an, hat den 13. Psalm aufgeschrieben.
Aber er spricht seit 2500 Jahren vielen Menschen über alle Grenzen hinweg aus dem Herzen. Auch mir. Vielleicht auch Ihnen und Euch?
Wie lange noch…
Meine Nachdichtung hat mir den Psalm noch nähergebracht.
Hier ist sie.
Und damit wünsche ich Euch und Ihnen
alles Gute und den Engel der Geduld,
den Mut, auch mal zu klagen,
viel Gesundheit und – wann immer es möglich ist – ein österliches Lachen auf den Lippen!
Denn es gibt mehr als die Krise.
Wir leben!
Ihr und Euer Tom Damm
Wie lange noch willst du mich, Gott, vergessen?
Wie lange noch ruf ich umsonst nach dir?
Wie lange werd ich noch mein Kissen nässen?
Wie lange noch verbirgst du dich vor mir?Gott schau mich an, bin ich denn nicht dein Kind?
Mein ganzes Leben hast du mir begleitet.
Ich dachte immer, dass wir Freunde sind.
Durch dunkle Täler hast du mich geleitet.Ich spüre, dass die Tränen nun versiegen.
Ein kleiner Trost wärmt meinen Seelenort.
Die Traurigkeit kommt langsam zum Erliegen.
Du bist und bleibst mein Hüter und mein Hort.