Das Wort zum Tag

Karsamstag, 11. April 2020

Positive Beispiele in Zeiten von Corona, Teil 4:

Nehmen wir zum Beispiel…

… den Harfe spielenden David aus dem nordöstlichen Altarfenster von St Viktor. Vor allem in der Morgensonne werden diese Glasbilder besonders schön „durchleuchtet“.
Auch wenn wir unsere Kirche zur Zeit nicht betreten dürfen, wartet sie ja auf uns, und Ihre Schätze sprechen weiterhin!

Nehmen wir also den musizierenden David als Beispiel! Er war – so erzählt es die Bibel – ein Hirtenjunge, von kleiner Statur, und er spielte besonders schön auf der Harfe.Weil König Saul unter einem „bösen Geist“ litt, der ihn in Angst versetzte, holte man den jungen Musiker an den Hof.

Und es heißt: Immer wenn Saul vom „bösen Geist“ bedrängt wurde, spielte David fortan auf der Harfe und dem König wurde „leichter und es ward besser mit ihm und der böse Geist wich von ihm“ (nachzulesen unter: 1. Buch Samuel, Kapitel 16, Verse 14ff).

Auch wir sind in diesen Tagen manchmal von trüben Gedanken wie von einem „bösen Geist“ bedrückt; wir machen uns Sorgen um Angehörige, die gesundheitlich besonders belastet sind, um den Arbeitsplatz, um die Existenz.

Da können uns Bilder, Musik und Geschichten wenigstens für Augenblicke aus der Trübsal reißen, uns trösten, uns Ruhe schenken. Denn: Die Kunst, so sagt Arthur Schopenhauer, „hält das Rad der Zeit an“. Die Betrachtung eines Bildes, die Lektüre eines Buches, das Hören von Musik schenken uns Momente der Freiheit von all den Geistern, die uns belasten.

Denken wir nur an den Osterchoral „Christ ist erstanden“ oder an irgendeine andere Melodie, schauen wir auf den David mit seiner Harfe! So Vieles wird uns auch in diesen Tagen geschenkt, nicht zuletzt in der Musik, denn: die verkündigt die Frohe Botschaft dort, wo Worte nicht mehr sprechen.

Ihnen  allen ein gesegnetes, musikalisch-buntes Osterfest!

Ihr Klaus Johanning