Dienstag, 07. April 2020
Die Welt im Ausnahmezustand. Unsere Gesellschaft steht in vielen Bereichen still. Geschäfte sind geschlossen, die Autos auf den Straßen sind deutlich weniger geworden, ganz zu schweigen von den Menschen. Doch die Kinder lassen sich nicht entmutigen, sie malen. In letzter Zeit sieht man immer häufiger bunte Regenbogen-Bilder an den Fenstern und Haustüren. Oder bunte Steine am Wegesrand. Ein Zeichen der Kinder gegen das Coronavirus.
Die Idee zu den Regenbogenbildern stammt aus Italien, wo das Covid-19 bislang deutlich mehr Schaden angerichtet hat als hierzulande. „Alles wird gut“. Ich freue mich an den bunten Regenbögen, die mittlerweile um die ganze Welt ziehen. Aber: wird wirklich alles gut? Für einige von uns wird nicht alles gut. Am vergangenen Sonntag (5.4.2020) mussten wir allein im Kreis Unna schon 8 Todesopfer beklagen, und die Zahl wird sicherlich noch steigen. Als früherer Seelsorger des Schmallenbachhauses in Fröndenberg verfolge ich zudem mit Angst und Schrecken die weitere Entwicklung in diesem Seniorenheim. Nein, nicht für alle wird alles gut. Und trotzdem: diese kindliche Unbekümmertheit, diese unerschütterliche Hoffnung der Kinder, die finde ich großartig. Sie macht Mut und verleiht Kraft. Und sie ist mir ein Vorbild für unseren christlichen Glauben. Der steckt doch auch nicht den Kopf in den Sand. Der ist doch eigentlich voller Kraft und Mut und Hoffnung.
„Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet“, heißt es im Römerbrief. Und: „Werdet wie die Kinder!“, hat Jesus einst gesagt. Lernt von den Kindern, an der Hoffnung festzuhalten und das Schöne der Zukunft in den Blick zu nehmen.
Am kommenden Sonntag ist Ostern. Dann wird vor dem Johanneshaus ein Beet erblühen mit den Buchstaben: L-E-B-E-N. Vielleicht in Regenbogenfarben.
Ihr Hartmut Görler