Das Wort zum Tag

Dienstag, 31. März 2020

Wie geht es weiter? Biege ich mit meinem Fahrrad nach rechts zum Gut Lenninghausen? Oder fahre ich nach links in Richtung Fröndenberg? Oder drehe ich um und fahre wieder nach Schwerte zurück? Wie geht es weiter?

Diese Frage stelle ich mir auch angesichts der immer noch andauernden Corona-Krise. Ich weiß: die Frage nach dem Danach ist noch zu früh. In den nächsten Tagen und Wochen müssen wir uns geduldig an den Einschränkungen beteiligen. Das ist verantwortungsvolles Handeln und rettet Leben. Und doch bin ich nachdenklich. Kann und soll es nach der Krise genau so weitergehen wie vorher? Das, was vorher wichtig und unumstößlich schien, ist jetzt kaum von Bedeutung. Mein seit je her übervoller Kalender ist mehr oder weniger leer. Muss es sein, dass ich von Termin zu Termin rase? Die Zahl der Sitzungen ist deutlich zurückgegangen. Dafür rufe ich jetzt jeden Tag unterschiedliche Gemeindeglieder an. Auch nicht schlecht. Auf einmal verschwinden die Mega-Staus in NRW. Muss ich wirklich immer so viel mit dem Auto unterwegs sein? Und der geplante Sommerurlaub rückt in weite Ferne. Ist es richtig und angemessen, dass wir uns Jahr für Jahr auf den Weg machen und Tausende von Kilometern fahren, um uns zu erholen? Die Umwelt wird es uns danken, wenn wir umdenken.

Wer hätte das gedacht: vor einigen Wochen waren noch Tausende von Jugendlichen auf der Straße, um die Welt zu bewegen, zum Beispiel auf das übermäßige Fliegen zu verzichten? Und jetzt stehen die großen Flughäfen auf gespenstische Weise still. Das hätte ich mir nicht ausmalen können. Ich frage mich: wie geht es weiter? Ich wünsche mir, dass wir innehalten. Als Privatpersonen. Als Familien und Haushaltsgemeinschaften. Als Kirchengemeinde. Als Bürgerinnen und Bürger.

Ich wünsche mir, dass wir miteinander ins Gespräch kommen darüber, was wirklich wichtig ist und wie es weitergehen soll. Und ich wünsche mir, dass Gott uns Weisheit und Klarheit und Weitsicht schenkt. Und Mut.

Weise mir, HERR, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit (Psalm 86,11).

Ihr Hartmut Görler


Geistliche Impulse

Gebete, mutmachende Texte, Erinnerungen an beglückende und stärkende Erfahrungen im Glauben und in der Gemeinschaft – in diesen Zeiten, in denen wir soziale Kontakte reduzieren und auch in der Gemeinde keine Treffen, keine Gottesdienste möglich sind – in diesen Zeiten wollen wir als Geistliche der Gemeinde – Pfarrerinnen, Pfarrer, Prädikantinnen, Prädikanten – kleine Texte ins Netz stellen.Beten Sie mit, denken Sie mit, singen Sie mit – wir hoffen auf die stärkende Kraft des Glaubens und der Gemeinschaft.

Wenn Sie mögen, reagieren Sie auch gern per E-Mail oder telefonisch.

Ihr Pfarrteam


In den kommenden Tagen finden Sie unter dem jeweiligen Wort zum Tag hier die Links zu den vergangenen Beiträgen!