Aus dem Presbyterium – Rückblick auf schwierige Zeiten

Am 11. Oktober wurde das „neue“ Presbyterium offiziell gottesdienstlich in seinen Dienst eingeführt (und das „alte“ verabschiedet). Geplant war dies ursprünglich im März (kurz nach Beginn des 1. „Lockdown“). Es blieb schließlich über Monate bei einer kurzen, schlichten Einführung während der letzten Sitzung, die noch gemeinsam vor dem Lockdown möglich war. 

Im April und Mai wurde über Video getagt, im Sommer konnten schließlich einige Sitzungen wieder im Gemeindesaal stattfinden. Ein geplantes Klausurwochenende auf Nordhelle im November musste dann wieder abgesagt werden. Dies schicke ich voraus, um eine Idee davon zu vermitteln, wie schwierig es im Augenblick ist, gemeinsam unsere Gemeinde zu leiten.

Denn was für das Presbyterium gilt, das galt und gilt natürlich auch für unsere Ausschüsse, die sich erst langsam in ihre Arbeit finden konnten. Trotzdem wurden einige Aufgaben „angepackt“ und manche auch „erledigt“.

Zunächst einmal ist im Sommer endlich, nach mancherlei technischen Problemen, der Verkauf des Paul Gerhardt Hauses abgeschlossen worden, sodass die Maranatha-Gemeinde mit dem Umbau beginnen kann.

Die Außensanierung der St Viktor Kirche wird uns dagegen noch für einige Zeit beschäftigen: Nach wie vor liegen unsere Anträge bei den zuständigen Stellen, und wir hoffen auf positiven Bescheid. Die Planung der Maßnahme ist inzwischen fortgeschritten, sodass eigentlich dem Anfang nichts im Wege stünde, wenn denn…
Im Innenraum der St Viktor Kirche wird bald wieder der gotische Kerzenleuchter aus dem 15. Jahrhundert hängen –  eines der wenigen Exemplare dieser Art, die es in Westfalen noch gibt, so haben wir von Gutachtern gelernt. Außerdem ist ein neuer Kirchenführer in Arbeit.

Eine große Aufgabe steht uns mit der erforderlichen Neustrukturierung unserer Kirchengemeinde bevor.  Im Jahr 2015 war in presbyterialer Fleißarbeit die jetzige Gemeindekonzeption entstanden, ausgehend von insgesamt fünf Pfarrstellen. In dieser Konzeption heißt es, nach fünf Jahren (also jetzt) sei eine  Evaluierung und Überarbeitung ins Auge zu fassen.

Nun werden wir unter anderen Vorzeichen neue Wege beschreiten müssen: Im Jahr 2021 geht Pfarrer Johanning in den Ruhestand, und mit einer Neubesetzung seiner Stelle im Umfang von 100% ist nicht zu rechnen.

Das Presbyterium steht also vor der Aufgabe, zukunftsorientierte Gemeindearbeit in Schwerte mit weniger als fünf Pfarrstellen zu ermöglichen und zu sichern. Wir werden in diesem Arbeitsprozess professionell begleitet und hoffen natürlich, dass wir – trotz Corona – zum nächsten Frühjahr greifbare Resultate vorweisen können.

Ja, und wegen Corona finden die Gottesdienste am Heiligabend 2020 draußen statt, auch das hat das Presbyterium nach längerer Beratung beschlossen und die nötigen Vorbereitungen für die vier geplanten Gottesdienststätten (Marktplatz, Außengelände Haus Villigst, Parkplatz Geisecke, Lichtung am Freischütz) getroffen. Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Beschlüsse. Hoffen wir, dass es dann auch möglich und erlaubt sein wird! 

Alles in Allem bin ich zuversichtlich, dass unser Presbyterium trotz mancher Hindernisse auf einem guten Weg ist, unsere Gemeinde durch die Krise zu führen. 

Ihr Pfarrer Dr. Klaus Johanning