Über 100 Schülerinnen und Schüler aus Schwerte von der 6. bis zu 12. Klasse haben sich mit eigenen Arbeiten an der Geburtstagsfeier „500 Jahre Antwerpener Altar in St. Viktor“ beteiligt. Der altehrwürdige Altar hat sie nicht eingeschüchtert, sondern hat sie inspiriert zu tollen Neuschöpfungen. Da wurden kleine Kirchen im Schuhkarton gebastelt, eine heißt „Kirche der Freiheit“. Minecraft-Videos aus der Geburts- und Passionsgeschichte Jesu wurden hergestellt. Die Konfis haben einen bunten, den Altarformen nachempfundenen Glaubensbogen gemalt, mit vielen unterschiedlichen Aussagen dazu, was Gott in unserem Leben bedeuten kann. Und dann gibt es Werke mit hoher künstlerischer Qualität, die zugleich eine große spirituelle Wirkung haben; sie kommen aus einem Kunstkurs der Gesamtschule Gänsewinkel. Celina Pietruck hat auf großer Leinwand den Altar im Strahlenkranz gemalt, die einzelnen Fächer popart-mäßig ausgestaltet. Julius Mielke hat einzelne der goldenen Figuren aus dem Altar in Fotos mit Großstadtszenen montiert. So hängt das Kreuz an einer Bahnhofsbrücke in einer angemessenen düsteren Stimmung, in der es doch eine kleine goldene Hoffnung gibt. In anderen Szenen sind die goldenen Figuren fast humoristisch eingebracht. Kilian Schnarbach hat digital fünf der gemalten Tafeln bearbeitet, teilweise übermalt, so dass sie auf das Wesentliche reduziert sind, und den göttlichen Impuls der Szenen mit hellem Licht unterstrichen; so z. B. drei Frauen am leeren Grab oder die Flucht nach Ägypten. In einer eigentümlichen Klapp-Installation von Cosma Heinke taucht Lilith auf. Sie war nach einer alten Sage Adams erste Frau, aber zu selbstständig für ihn. Jasmin Milic hat mit roten Strichen Altarszenen in Comic-Form gegossen, „Divine Disney Heads“. Und von Konstantinos Kourkunakis stammt eine Kuppel, in der die Auferstehungsszenen des Altars stilisiert eingearbeitet sind.
Das Schulprojekt, das die evangelische Gemeinde angestoßen hat, zeigt eindrucksvoll, dass die alten Geschichten und Bilder aus der christlichen Tradition auch für Jugendliche weiter ihre Bedeutung haben, wenn sie sich ernsthaft darauf einlassen, wie es die Mitwirkenden getan haben. Die Ausstellung wird noch die nächsten Wochen in St. Viktor zu sehen sein, Mittwoch und Samstag von 10 – 13 Uhr und während der kirchlichen Veranstaltungen.
Die Videos und Bilder werden auch hier auf der Website veröffentlicht.